Glaubensgeschwister

Wanderaussstellung Glaubensgeschwister. 1816 – Neubeginn der katholischen Gemeinde in Bremen / Bremen 2016 / Osnabrück 2017 / Bremen 2019

Wortmarke Ausstellung Glaubensgeschwister

2016 wurde die katholische Gemeinde in Bremen 200 Jahre alt – ein erfreuliches Jubiläum, das neugierig machen kann. Man mag sich beispielsweise fragen: Was war davor? Warum gerade 1816?

Die für ein breites Publikum konzipierte Ausstellung wirft in fünf Kapiteln Schlaglichter auf eine spannende Geschichte:

1. Im ersten Abschnitt geht es um die Anfänge des Christentums in Bremen, veranschaulicht anhand von Willehad und Ansgar; die Stichworte Mission und Klöster fallen. Der erste Abschnitt endet mit der Vorstellung Heinrich von Zütphens als ersten reformatorischen Prediger in Bremen.

2. Der zweite Abschnitt umfasst Spuren katholischen Lebens in Bremen in der Frühen Neuzeit. Bereits im 17. Jahrhundert gab es wieder katholische Priester in Bremen: Jesuitenmissionare unter dem Dach des kaiserlichen Gesandten, zuletzt im Eschenhof. Schlüsselfigur des Abschnitts ist der Resident Vrints von Treuenfeld.

3. Der dritte Abschnitt ist das Kernstück der Ausstellung: Er veranschaulicht und erklärt den Neuanfang der katholischen Gemeinde in der Umbruchzeit um 1800 (Aufklärung, Franzosenzeit). Das Alte Reich geht unter. Das Verhältnis von Staat und Kirche ändert sich. Auch aus außenpolitischen Gründen übt Bremen religiöse Toleranz. Glaubensfreiheit, Bürgerrechte und damit das Recht, Grund zu erwerben, Handel zu treiben und zu heiraten, sind ab 1807 auch für Katholiken offen (zunächst mit Einschränkungen). Für das katholische Leben in Bremen ist 1816 ein entscheidendes Datum: Die Gemeinde gibt sich eine Verfassung und wählt einen Vorstand. Die Stadt kann ihr nun die Johanniskirche übertragen. Seit 1823 feiern die „katholischen Glaubensgeschwister“ öffentliche Gottesdienste – im Herzen der Stadt. Schlüsselfigur des Abschnitts ist der Kaufmann Joseph Johan Hachez.

4. Der vierte Abschnitt erzählt von der Integration einer immer größeren Zahl von Katholikinnen und Katholiken in das bürgerliche Bremen, vor allem aber in die neuen Industriearbeiterviertel im Bremer Westen. Neue Gemeinden und neue katholische Verbände entstehen. Hier kommen auch Probleme der katholischen Minderheit zur Sprache, etwa bei der staatlichen Anerkennung der Johannisschule oder der Ordensschwestern, die dort, im St. Joseph-Stift oder im Waisenhaus in Walle arbeiteten. Schlüsselfigur des Abschnitts ist der Pastor Dr. Hermann Lange.

5. Der fünfte Abschnitt bietet Einblicke in das katholische Leben in Bremen heute.

Das ökumenische Dom-Museum Bremen war vom 14. September bis 24. November 2016 Veranstaltungsort dieser Ausstellung des Katholischen Büros Bremen. Anschließend wurde sie vom 11. bis 29. Januar 2017 im Forum am Dom Osnabrück gezeigt.

Es gibt eine Publikation mit dem Titel »Glaubensgeschwister«.

2019 war die Ausstellung, substanziell erweitert um Ausstellungskapitel zur Schulgeschichte, unter »200 Jahre Katholische Schulen in Bremen« in den fünf katholischen Schulen der Stadt Bremen und zum Willheadempfang im Rathaus zu sehen. Trägerin der Ausstellungserweiterung war die Schulstiftung im Bistum Osnabrück.

Logo 200 Jahre Katholische Schulen in Bremen von Christine Klein
Logo 200 Jahre Katholische Schulen in Bremen / © Christine Klein